Ein kleines Licht am 3. Juni

Der letzte Platz in der Hölle

(Ups, da hatte ich nicht aufgepasst. Deshalb kommt das kleine Licht für den 3. mit zwölf Stunden Verspätung)

Eine Geschichte.

Vor einiger Zeit war die Hölle ganz hoffnungslos überfüllt gewesen. So sehr der Teufel die armen Seelen auch stopfte und presste, eine Sache stand fest: Es war nur noch Platz für einen einzigen Sünder!

Da ging der Teufel an das Höllentor und sah eine lange Schlange von Sündern, die eigentlich in die Hölle geschickt worden waren. Jetzt standen sie da herum und warteten.

Der Teufel trat vor das Tor und sprach mit lauter Stimme: „Leute, es ist nicht zu ändern: Die Hölle ist voll. Nur noch ein Platz ist frei. Und den will ich für den schlimmsten Sünder von euch allen reservieren.“

Also ging der Teufel von einem zum anderen und ließ sich schildern, was sie zu Lebzeiten Böses angerichtet hatten. Er sprach mit Mördern und Totschlägern, mit Räubern, Dieben, Sittenstrolchen. Und da waren viele wahrhaft böse Menschen darunter, aber so recht konnte sich der Teufel nicht entscheiden, wer nun der böseste von allen sein sollte.

Da kam er ganz am Schluss zu einem kleinen Kerl, der eigentlich ganz vergnügt aussah.

Und du?“, fragte der Teufel, „Was hast du getan?“

Ich? Ich habe nichts getan!“, sagte der kleine Kerl, „Ich habe die Schlange gesehen und dachte, dass es hier vielleicht etwas umsonst gäbe. Ich habe wirklich nichts getan.“

Das machte den Teufel neugierig: „Du hast nichts getan? Erklär mir das!“

Da begann der kleine Kerl zu erzählen: „Ja, ich bin nicht so wie diese schlechten Leute hier. Als in meiner Stadt anderen Menschen Leid angetan wurde, da habe ich mich immer rausgehalten. Ich habe gesehen, wie Menschen wegen ihres Aussehens oder ihres Glaubens geschlagen und getötet wurden, aber daran habe ich mich nie beteiligt. Ich habe gesehen, wie sie Kinder und Alte, Frauen und Männer aus ihren Häusern zogen, doch ich habe mich rausgehalten. Ich habe gesehen, wie diese anderen geraubt und geplündert, gemordet und gebrandschatzt haben, aber ich habe die ganze Zeit nichts getan.“

Da fragte der Teufel zur Sicherheit noch einmal nach: „Du hast alles das gesehen und hast nichts getan?“

Genau. Meine Hände sind sauber, mein Gewissen ist rein. Ich nie etwas getan.“

Na dann, mein Freund, tritt ein. Der letzte Platz in der Hölle ist deiner.“ Und der Teufel schickte alle anderen Sünder weg. Doch als der kleine Kerl durch das Tor der Hölle schritt, da machte sich der Teufel ganz klein und drückte sich an die Seite. Mit diesem Kerl wollte nicht einmal der Teufel etwas zu tun haben.

Das achtundsiebzigste kleine Licht.

Bleiben Sie gesund oder werden Sie gesund.

Ihr Pastor Jörg Prahler

(Der oder die VerfasserIn der Geschichte ist unbekannt)

Das “kleine Licht” erscheint jeden Abend auf der Startseite von Evangelisch-im-Wendland.de und auf der Homepage der Kirchengemeinden Damnatz, Langendorf und Quickborn. Sie können diese Andacht, diesen Impuls oder Gedanken gut in ein Abendgebet einbauen. In Damnatz, Langendorf und Quickborn läuten dazu jeden Abend, außer am Wochenende von 19.15 bis 19.20 Uhr die Glocken. Für das Abendgebet können Sie eine Kerze anzünden. Die Kerze können Sie danach um 19.30 Uhr auf ein Fensterbrett in Richtung Straße stellen. Das ist ein Zeichen der Hoffnung, dass sich zur Zeit ganz viele Menschen in Lüchow-Dannenberg gegenseitig geben.

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