Ein kleines Licht am 31. Mai

von Heike Sieberns; Vikarin und Damnatz, Langendorf und Quickborn

Feuer, Brausen und alle Sprachen dieser Welt

Pfingsten ist das Fest des Heiligen Geistes. Die Apostelgeschichte erzählt die Geschichte, wie der Heilige Geist zu den Jüngern kommt. Er kommt auf die Erde und erscheint als ein brausender Wind. Er sieht aus, wie züngelte Zungen eines Feuers. Dieser Geist erfüllt die Menschen. Er fährt in sie ein und lässt sie in verschieden Sprachen sprechen. In Sprachen, die Menschen vor Ort eigentlich gar nicht können. Und der Geist verändert ihre Ohren. Denn sie können plötzlich auch diese vielen verschiedenen Sprachen verstehen. Plötzlich können alle, die in der Weltstadt Jerusalem aus verschiedenen Nationen zusammengekommen sind, einander verstehen. Als würde es plötzlich keinen Unterschied machen, ob die einen Griechisch und die anderen Aramäisch reden.

Die Jünger sind ganz ergriffen und erkennen, dass nun der Tröster bei ihnen ist. Jesus Christus hatte vor seiner Himmelfahrt versprochen, sie nicht alleine zu lassen. Er würde ihnen einen Tröster schicken – den Heiligen Geist. Dieser würde fortan bei ihnen bleiben. Nun ist es endlich soweit! Und die Jünger waren im wahrsten Sinne des Wortes „Feuer und Flamme“,  „völlig begeistert“. Mit dem Heiligen Geist kommt Gott den Menschen noch Nähe, als durch Jesus Christus. Dieser Geist bewirkt und verändert etwas in den Menschen. In der Geschichte vom Pfingstwunder erfahren es die Jünger am eigenen Leib, als sie plötzlich die Männer aller Welt verstehen können.

Wind und Feuer symbolisieren den Heiligen Geist und versuchen ihn in seinem Wesen zu beschreiben: Nämlich nicht greifbar und nicht an einem Ort festzumachen. Ein anderes Symbol ist die Taube. Denn als sich Jesus taufen lässt, kommt der Geist Gottes auf ihn nieder und zwar in Gestalt einer Taube. Noch heute lassen sich unter den Kanzeldeckeln Tauben finden. Der Prediger oder die Predigerin spricht nie allein das Wort in die Gemeinde, sondern stets mithilfe des Heiligen Geistes. Das soll durch die Taube über der Kanzel deutlich werden.

Die Bibel erzählt, dass der Geist die Menschen mit Fähigkeiten beschenkt. Es sind ganz verschiedene Gaben für die Gemeinschaft. Heilen, Wunder tun und prophetisch reden. Diese haben nun die Gläubigen der Gemeinde bekommen. Mit dem Geist auf Erden gründet sich mit den Jüngern die Kirche. Zuvor waren sie die Anhänger Jesu. Sie waren die, die an die Botschaft des Gekreuzigten und Auferstanden geglaubt haben. Und nun sind sie die Kirche. Deshalb feiert die Kirche bis heute an Pfingsten auch ihren eigenen Geburtstag.
Aber der Geist ist nicht allein in den vielen kleinen Gemeinden vor Ort, sondern verbindet alle Christinnen und Christen der ganzen Welt miteinander. Kirche ist deshalb nie der Kirchturm im Dorf allein, sondern die Gemeinschaft der vielen anderen Gläubigen.

Haben Sie schöne Pfingsttage! Lassen Sie sich begeistern und feiern sie den Geburtstag unserer Kirche!

Das fünfundsiebzigste kleine Licht.
Bleiben Sie behütet.
Ihre Vikarin Heike Sieberns

 

Das “kleine Licht” erscheint jeden Abend auf der Startseite von Evangelisch-im-Wendland.de und auf der Homepage der Kirchengemeinden Damnatz, Langendorf und Quickborn. Sie können diese Andacht, diesen Impuls oder Gedanken gut in ein Abendgebet einbauen. In Damnatz, Langendorf und Quickborn läuten dazu jeden Abend, außer am Wochenende von 19.15 bis 19.20 Uhr die Glocken. Für das Abendgebet können Sie eine Kerze anzünden. Die Kerze können Sie danach um 19.30 Uhr auf ein Fensterbrett in Richtung Straße stellen. Das ist ein Zeichen der Hoffnung, dass sich zur Zeit ganz viele Menschen in Lüchow-Dannenberg gegenseitig geben.

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