Ein kleines Licht am 12. Mai

Florence Nightingale

Foto: Florence Nightingale um 1850

Von H. Lenthall, London – Diese Datei ist ein Ausschnitt aus einer anderen Datei: Florence Nightingale three quarter length.jpgheritage auctions, Gemeinfrei, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=9826164

Hoffe auf den HERRN und tue Gutes. Psalm 37,3

Heute am 12. Mai ist der internationale Tag der Krankenpflege. Warum dieser Tag am heutigen Datum gefeiert wird, liegt am Geburtstag einer bedeutenden Frau: Heute vor 200 Jahren wurde die britische Krankenpflegerin und Statistikerin Florence Nightingale geboren.

Als 17jährige hat Florence Nightingale ein religiöses Erweckungserlebnis. Sie schreibt in ihr Tagebuch, dass Gott zu ihr gesprochen und sie in seinen Dienst gerufen habe. Sie ist eine gebildete und hochbegabte Frau und stammt aus einem wohl begütertem Haus. Sie sprach mehrere Sprachen und erwarb sich weitreichende Kenntnisse in der Geschichtswissenschhaft, Philosophie und in der Mathematik. Schon sehr früh als Kind erwachte Florence Nightingales Interesse an der Krankenpflege.

Als sie als junge Frau ihren Eltern ihren Wunsch vortrug, Krankenschwester zu werden, stieß dies auf entschiedene Ablehnung. Diese Tätigkeit hatte einen schlechten Ruf. Florence sollte sich lieber zu einer Dame passenden Beschäftigungen zuwenden und standesgemäß heiraten.

Doch Florence Nightingale sehnte sich nach einem sinnerfüllten Leben und verfiel zusehends in Depressionen, bis ihre Eltern ihrem Wunsch nachgaben. Florence Nightingale machte ihre Ausbildung und arbeitete in verschiedenen Krankenhäusern und Pflegeheimen.

Während des Krimkrieges ging Nightingale nach Scutari bei Istambul, um dort verletzte britische Soldaten zu pflegen. Sie leitete eine Gruppe von 38 Pflegerinnen und organisierte den Aufbau eines Konzepts für Sauberkeit und Hygiene in den Krankenhäusern und Lazaretten. Durch diesen Einsatz opferte Florence Nigthingale ihre Gesundheit. Schwer und chronisch erkrankt, führte sie danach das Leben einer Invalidin.

Jedoch nutzte sie ihre Erfahrungen und ihre Bekanntheit, um das Gesundheitswesen und die Krankenpflege in Groß Britannien und letztlich der ganzen westlichen Welt zu reformieren und auf eine wissenschaftliche Grundlage zu stellen. Sie sammelte Unmengen von Daten, die sie statistisch auswertete und für die sie Diagramme entwickelte, die auch von Laien verstanden werden konnten. Sie stellte die entscheidenden Weichen für eine fundierte Ausbildung von Pflegerinnen und schrieb das maßgebliche Standardwerk für die Ausbildung von Krankenpflegerinnen. Aufgrund ihrer Initiative wurden hygienische Standards in britischen Krankenhäusern und Militärlazaretten eingeführt. Ebenso gehen Reformen der Armenfürsorge und des Gesundheitswesen in den indischen Kolonialgebieten auf ihre Initiative zurück.

Florence Nightingale starb 1910 im Alter von 90 Jahren. Wohl kaum eine Frau ihrer Generation hat in der Welt so viel Gutes bewegt. Mit Recht ist sie bis heute ein Vorbild gelebter christlicher Nächstenliebe.

Gerade in der Zeit der Corona-Epidemie wird klar, dass die Arbeit einer Krankenpflegerin oder eines Krankenpflegers für die Schwerkranken und unsere Gesellschaft überhaupt überlebensnotwendig ist. Es ist eine harte und verantwortungsvolle Tätigkeit, die einem viel abverlangt.

Im Vergleich mit anderen Industrienationen ist die Zahl der beschäftigten KrankenpflerInnen in Deutschland eher gering. Die Bezahlung ist für die Schwere und die Wichtigkeit der Arbeit ohne Frage viel zu gering. Am internationalen Tag der Krankenpflege sollte deutlich werden, dass die Zeit der notwendigen Reformen im Gesundheitswesen lange noch nicht vorbei ist. Die nächste Reform sollte aber jetzt denjenigen zugute kommen, die in den Krankenhäusern und Pflegeheimen solch eine unersetzliche Arbeit tun. Und ich will allen danken, die auf diese Weise ihren Dienst am Nächsten tun. Ihr seid großartig!

Das sechsundfünfzigste kleine Licht.

Bleiben Sie gesund oder werden Sie gesund.

Ihr Pastor Jörg Prahler

Das “kleine Licht” erscheint jeden Abend auf der Startseite von Evangelisch-im-Wendland.de und auf der Homepage der Kirchengemeinden Damnatz, Langendorf und Quickborn. Sie können diese Andacht, diesen Impuls oder Gedanken gut in ein Abendgebet einbauen. In Damnatz, Langendorf und Quickborn läuten dazu jeden Abend, außer am Wochenende von 19.15 bis 19.20 Uhr die Glocken. Für das Abendgebet können Sie eine Kerze anzünden. Die Kerze können Sie danach um 19.30 Uhr auf ein Fensterbrett in Richtung Straße stellen. Das ist ein Zeichen der Hoffnung, dass sich zur Zeit ganz viele Menschen in Lüchow-Dannenberg gegenseitig geben.

Meine Oma hat aber gar kein Internet”? Aber du! Es ist ausdrücklich erlaubt, diese Beiträge auszudrucken, zu verschicken, zu teilen oder zu verlinken. Gebt sie gerne an alle weiter, die sich darüber freuen und vor allem an die, die sonst keine Zugang dazu hätten.

Rückmeldungen, Fragen oder Anregungen gerne an joergprahler@gmx.de.

2 Kommentare

  1. Schon mal gute Erfahrungen mit Pflegerinnen oder Pflegern gemacht? Dann kannst du hier ein Dankeschön hinterlassen.

  2. Sehr geehrter Herr Pastor Prahler,
    ich lese u. a. regelmäßig Ihre Beiträge auf dieser HP. Diese Beiträge ergänzen oftmals meine Überlegungen zur Vorbereitung meiner Beschäftigung in der ehrenamtlichen Tätigkeit mit Menschen, die fernab von gesellschaftlichen und kirchlichen Begebenheiten ihren Alltag leben. Ich bin seit vielen Jahren bemüht diese Menschen teilhaben zu lassen an dem, was das Leben uns Allen vermag zu geben. Und zwar Zufriedenheit, Dankbarkeit und Vertrauen. Ganz besonders, wenn das Leben von Krankheiten und Sorgen überschattet wird, bedarf es der fürsorglichen Betreuung und der Krankenpflege. Nicht nur am internationalen Tag der Krankenpflege sagen wir Danke, sondern wir müssen für immer dankbar sein über den täglichen Einsatz von Krankenpfleger*innen und können Stolz darauf sein dass diese besondere Frau Florence Nightingale die Vollkommenheit in der Krankenpflege letztendlich in der Kaiserswerther Diakonie
    ( Krankenanstalten ) gelernt hat und ein Beruf daraus geworden ist. Das darf nicht in Vergessenheit geraten.

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